München, 24.06.21: Was das knapp!
Keine Freudentänze, kein großer Jubel - nach dem Krimi von München herrschte bei der dank Leon Goretzkas spätem Treffer gerade so ins Achtelfinale der Fußball-EM geretteten DFB-Auswahl nur riesige Erleichterung.
Beim 2:2 nach 0:1 gegen Außenseiter Ungarn schrammte Löw in seinem letzten Turnier an der nächsten großen Blamage vorbei - in Wembley muss sich die wankende deutsche Nationalmannschaft im Klassiker gegen England nun schon wieder ganz schnell steigern.
Trotzdem: Die Moral war gut, sagte Löw nach dem Spiel.
Aber: «Das war nichts für schwache Nerven.
Am Ende muss man sagen: durch diese Gruppe durchzukommen, das war gut, und das war das Ziel.» Kapitän Manuel Neuer sprach von einem «Nervenkrimi», Matchwinner Goretzka war «natürlich überglücklich».
Ohne Goretzkas Tor in der 84.
Minute hätten die ungarischen Treffer nur drei Jahre nach dem WM-Desaster von Russland das nächste Vorrunden-Aus besiegelt und die Ära Löw hätte nach 15 Jahren ein klägliches Ende genommen.
Dennoch ist im Achtelfinale am 29.
Juni beim Klassiker in Wembley gegen England eine enorme Leistungssteigerung notwendig.
Sonst bleibt eine erneute Reise nach London zur Finalwoche im Juli reine Utopie.