Stuttgart, 06.08.20: Prostituierte haben am Donnerstag bei einer Kundgebung auf dem Stuttgarter Wilhelmsplatz gefordert «Rotlicht an!».
Sexarbeit ist in Stuttgart wegen Corona seit Mitte Juli vollständig verboten und wird damit in der Landeshauptstadt weitaus strenger gehandhabt als in anderen Teilen der Republik.
Das kritisiert die Branche.
Gleichzeitig gebe es keine wirksamen Hilfen für die Betroffenen, die vornehmlich selbstständig seien und kaum finanzielle Rücklagen hätten.
Die Sexyarbeiterinnen fordern die Öffnung der Bordelle sofort.
O-Ton Stephanie Klee, Vorstand im Bundesverband Sexuelle Dienstleistungen «Unter Berücksichtigung der Situation, dass natürlich jeder Kunde, wenn er ein Bordell betritt, einen Mund-Nasen-Schutz tragen muss, dass ihm proaktiv Desinfektionsmittel angeboten wird, dass ein Abstand von 1,50 eingehalten wird und jeder Kunde, jede Kundin sich natürlich auch in die Datenerfassung eintragen muss.» Die Sexarbeiterin ärgert die Schließung der Bordelle besonders deshalb, weil gerade ihre Branche schon lange auf Hygiene spezialisiert sei.
Sexarbeiter sind Experten in Sachen Gesundheitsschutz, heißt es auch beim Bundesverband Sexuelle Dienstleistungen.